Epilogue ForestEthics - Waldethik

Waldethik
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Waldethik
Das Standardwerk
Abstract
Dieses Werk ist in drei grosse Abschnitte gegliedert. Nach dem Vorwort und der Einleitung wird das erste Kapitel den Menschen besonders berücksichtigen. Dabei gibt es verschiedene Schwerpunkte wie die Bewahrung der Schöpfung, die Nutzung des Forstes in der nachhaltigen Bewirtschaftung, die Gentechnik im Forstwesen und wirtschaftliche Faktoren. Ebenfalls hat das erste Kapitel den arbeitenden Menschen in der Forstwirtschaft im Auge. Dabei kommt die soziale Frage, die Arbeiterfrage und die Eigentumsfrage (staatliche und private Forste) zur Sprache. Das zweite Kapitel behandelt das Verhältnis Gottes zur Schöpfung - im Konkreten zum Wald. Als solche ist sowohl der Wald wie der Forst Lebensraum und Kulturgut, der Forst aber zudem Kulturträger des Menschen. Das dritte Kapitel stellt schliesslich die ethische Schlussfolgerung dessen dar, wie der Mensch mit dem Wald aus theologischer Sicht umzugehen hat. Aus der Analyse dessen, was bereits gegeben ist, führt dieses Kapitel aufgrund des in diesem Werk neu begründeten Prinzips des Abgeordnet-Seins hin zum "was soll in der Zukunft sein", zu dem, was wünschenswert und ethisch vertretbar ist.

Rezensionsauswahl
Bislang erschiene Rezensionen in einer Auflage von ca. 170'000


Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen - Ausgabe: 155. Jahrgang; März-April 2004: Seite 108

Buchbesprechungen [1. Buchbesprechung]

Hangartner, A.:
Waldethik.  Theologisch-ethische Überlegungen zu Wald und Forstwirtschaft - Eine  wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Umwelt- und Sozialethik

Herbert Utz Verlag, München, 2002, 507 S., €64.-, ISBN 3-8316-0207-7

Die  Waldethik des Benediktiners Hangartner stellt einen umfassenden Versuch  dar, Wald und Umwelt aus der Sicht einer katholischen  Verantwortungsethik zu sehen. Der Autor legt einen Abriss des kultur-  und geistesgeschichtlichen Vermächtnisses des Waldes vor, wie seine  Nutzung und Bedeutung den Verlauf der christlich-abendländischen  Zivilisation mitgestaltet haben. Waldnutzung und Forstwirtschaft werden  in diesem Buch als soziale Aufgabe verstanden, die Schöpfung zu  verwalten. Der Mensch, so Hangartner, sei dazu «abgeordnet», das gesamte  Sein durch ethisches Handeln zu bewahren und als Lebensraum und  Kulturgut zu pflegen.

Seine  Waldethik knüpft in gewisser Weise an die Werke der Physiko-Theologen  des Barock an, geht aber über deren Verherrlichung Gottes hinaus, indem  er die Rolle des verantwortlich handelnden Menschen als Sachwalter der  Umwelt und des Umweltschutzes in den Vordergrund stellt. Für akademische  Leserkreise wird die Verbindung von forstwirtschaftlicher,  forstgeschichtlicher und forsttechnischer Darstellungen mit  philologischen und theologischen Abhandlungen eher ungewohnt sein. Die  breitere Leserschaft wird der Fülle des Materials unterschiedlicher  Disziplinen sicherlich eine ganze Reihe anregender Querbezüge und  informative Details entnehmen können. Verdienstvoll ist die  ausserordentlich umfassende Dokumentation christlicher Quellenverweise  sowie die Exzerpte der Bibel zu den Themen Wald, Holz und Baum. Mit  seinen weit ausgreifenden Abhandlungen zu den Themen Berufsethik,  ethische Ehrenkodexe für Förster und verwandte Berufe versteht sich der  Autor als praxisnaher Mahner und Berater, der die Prinzipien der  katholischen Soziallehre auf den Umgang mit Wald und Umwelt ausgedehnt  sehen möchte.

Es  handelt sich bei Hangartners Buch um ein mit Engagement und teilweise  Pathos geschriebenes Werk, das in forstlichen Kreisen und bei  interessierten Waldfreunden sicherlich seine Leserschaft finden wird.  Der umfangreiche wissenschaftliche Anmerkungs- und Fussnotenapparat wird  dem akademischen Leserpublikum wertvolle Hinweise auf historische,  philosophische und theologische Quellen liefern, wodurch dem Buch eine  Anerkennung auch hier nicht versagt bleiben dürfte.

Klaus Seeland



Holz-Zentralblatt - Seite 1244 . Nummer 89 . Freitag, 7. November 2003

Nachrichten - BÜCHERTISCH [1. Büchertipp]

Waldethik  - Theologisch-ethische Überlegungen zu Wald und Forstwirtschaft. Eine  wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Umwelt- und Sozialethik. Von  Adam Hangartner; Herbert Utz Verlag, München, 2002. 507 DIN-A5-Seiten,  kartoniert. Preis 64 Euro. [ISBN 3-8316-0207-7]

Bislang  war eine schriftlich niedergelegt und ausführliche Ethik für Forstleute  unbekannt. Weder Philosophen noch Theologen haben sich bisher genauer  mit dieser Problematik auseinander gesetzt. Diese Forschungslücke bewog  den Theologen Adam Hangartner, sich des Themas anzunehmen.

Die  Arbeit ist in drei große Abschnitte gegliedert. Nach dem Vorwort und  der Einleitung wird das erste Kapitel den Menschen besonders  berücksichtigen. Dabei gibt es verschiedene Schwerpunkte wie die  Bewahrung der Schöpfung, die nachhaltige Nutzung der Wälder, die  Gentechnik im Forstwesen und wirtschaftliche Faktoren. Ebenfalls hat das  erste Kapitel den arbeitenden Menschen in der Forstwirtschaft im Auge.  Dabei kommt die soziale Frage, die Arbeiterfrage und die Eigentumsfrage  zur Sprache.

Das  zweite Kapitel behandelt das Verhältnis Gottes zur Schöpfung - im  Konkreten zum Wald. Als solche ist sowohl der Wald wie der Forst  Lebensraum und Kulturgut, der Forst aber zudem Kulturträger des  Menschen. Das dritte Kapitel stellt schließlich die ethische  Schlussfolgerung des Autors dar, wie der Mensch mit dem Wald aus  theologischer Sicht umzugehen hat.





"WALDETHIK"

Der Mensch als "Abgeordneter" und "Freund" der Schöpfung

Gedanken zu einer Studie von P. Adam Hangartner, OSB

Die  Menschen vergessen es immer wieder: In Wahrheit stammt der Mensch aus  der Natur, die wiederum, so die christliche Überzeugung, von Gott  geschaffen wurde. Nach einer langen Entwicklung, die durchaus nicht im  Gegensatz steht zum christlichen Glauben, tritt die Gattung "homo  sapiens" hervor. Ohne dabei ausser Acht zu lassen, dass die Natur auch  weiterhin als schöpferische Kraft den Menschen hervorbringt. Der Mensch  bleibt also stets von der Natur abhängig und auf sie angewiesen. Da aber  sogar die überreich erscheinende Natur an Mitteln knapp ist, kommt es  zu Egoismus und Konkurrenz im Umgang mit ihr: Jeder sucht sich seinen  grossen Anteil an ihr zu verschaffen, zumeist auf Kosten der Natur. Sehr  bald reicht den Menschen die vorgegebene Natur nicht mehr aus. Sie  beginnen, die Natur zu bearbeiten, zu gestalten und zu verwerten.  Vielfältig wird sie in den verwertenden und rational - ökonomisch  ausbeutenden "Dienst" des Menschen genommen. Sie wird nur noch zu einer  kultivierten Natur. Um aber die Natur letztlich dem Menschen wirklich  "dienstbar" machen zu können, musste sie erst einmal gründlich erforscht  werden. Die Natur wurde zum Inbegriff von Stoffen und Arten, von  Bauplänen, Gesetzen und Kräften, die die Naturwissenschaftler auf  vielfache Weise erkundeten. Dies alles betrifft die Umgangsweise des  Menschen mit der Natur. Hinzu kommen die verschiedenen Blickweisen auf  sie: zum einen der "romantische" Blick, der nur die schöpferischen und  vitalen Leistungen der Natur zu sehen vermag, und zum anderen die  realistische Einbeziehung ihrer ungeheuren Zerstörungsmacht.

Wie  also sollte der Mensch mit der Natur angesichts aller dieser Einsichten  umgehen? Er muss, schon aus reinem Selbstinteresse, seine  vordergründigen Interessen einschränken, umso besser den Eigenwert der  Natur, ja, der gesamten Schöpfung anerkennen zu können. Er muss lernen,  die Natur sie selbst sein zu lassen. Nicht von ungefähr verweist uns  Otfried Hoffe auf die "Oikopoiese": Die Natur soll durch entsprechende  Eingriffe ("-poiese") viel an Schrecken verlieren und zu einem "Oikos"  werden, einem "Ort des Wohlbefindens" und des Ausgleichs.

An  dieser grund - legenden Einsicht orientiert sich auch die interessante  und auf den ersten Blick ungewöhnliche Studie, die hier näher  anzuschauen ist:

P.  Adam (Guido H.) Hangartner OSB: Waldethik. Theologisch-ethische  Überlegungen zu Wald und Forstwirtschaft - Eine wissenschaftliche Arbeit  im Bereich der Umwelt- und Sozialethik, München 2002

Vor  dem Hintergrund biografisch früher Prägungen in Altstätten schildert  Hangartner die biologische und kulturelle Geschichte des Waldes. Die  Evolution des Waldes und die Entwicklung des Lebensraumes des Menschen  werden zu Recht in eine enge Beziehung gesetzt. Damit gesetzt ist auch  die entscheidende Verantwortung des Menschen für den Wald, für die Natur  insgesamt. Dabei erkennt der Mensch den Wert des Waldes nicht nur  wirtschaftlich, sondern auch kulturell und religiös. Und damit auch die  hohe Bedeutung des Gewissens als "Mitwissen mit der Schöpfung" (S. VI).  Nahezu folgerichtig entwickelt der Autor daraus ganz konkrete  "Handlungsmaximen für eine ökosoziale Marktwirtschaft" (S. VI und S.  347-356) und erinnert an den Begriff einer "Ökosoziologie", den Papst  Johannes Paul II. vor Jahren schon entwickelt hat als einer "Brücke  zwischen den beiden ≫Umwelten≪" (S. 307) der wirtschaftlichen Nutzung  und der religiösen Tiefendimension der Natur und der Schöpfung, "die  beide dem Menschen von Gott selbst geschenkt sind" (S. 307). Somit  erweitert sich die Verantwortung des Menschen zu einer  Schöpfungs-Verantwortung gegenüber der ihm anvertrauten Schöpfung. Damit  bekommt die Natur und in ihr speziell der Wald einen Eigenwert, den der  Mensch unbedingt vor sich selbst und seiner Umwelt vertreten muss.

Der  Mensch steht also in einem "Abgeordnetenverhältnis zur Natur und somit  zum Wald" (S. 380). Nicht weit entfernt davon entsteht ein "Bezug zu  Freundschaft" (S. 380): Dehnt sich doch eine Freundschaft, die um ihrer  selbst willen existiert und von daher fundamental ihren Blick auf den  anderen ausweitet, "auf alle Bereiche des Freundes aus, auch auf die  Natur" (S. 380). Und einen Freund, den man liebt, "ist man auch bereit  zu schützen, zu verteidigen, zu heilen, zu vertreten" (S. 380).

Die  biblische Schöpfungsgeschichte gibt den Menschen zu verstehen, dass die  Menschen der Schöpfung nicht allein gegenüberstehen, ja, dass der  Mensch nur ein Teil dieser Schöpfung ist, die Gott selber geschaffen und  dem Menschen zur "Herrschaft", also zur Pflege und zur Bewahrung,  anvertraut hat. Genau das meint Hangartners wichtiger Begriff des  "Abgeordnet-Seins" (S. 382) des Menschen: Der Mensch ist von Gott dazu  bestellt, Hüter der Welt zu sein. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!  Damit trägt der Mensch unabweisbar die Verantwortung dafür, dass  wirklich jeder Kreatur auf der gemeinsamen Erde der ihr zugedachte Platz  tatsächlich erhalten bleibt oder wieder zurückgegeben wird. Es ist also  eine ganzheitliche Sicht auf die Schöpfung und in ihr auf das  Verhältnis von Mensch und Natur. "Als (ein) von Gott berufener  Abgeordneter ist der Mensch ganz besonders gerufen, sein Gewissen zu  bilden" (S. 383), also das "Gemeinwohl der Schöpfung" (S. 383) nie aus  dem Blick- und Handlungsfeld zu verlieren. Somit wird das  "Abgeordnet-Sein" zu der entscheidenden "Lebensgrundlage des  menschlichen Lebens" (S. 384): Sichert es doch nachhaltig das gesamte  Leben der Schöpfung. Und damit hat es automatisch auch eine  gesellschaftskritische Funktion bekommen. Denn es geht letztlich um  "eine Art Harmonie der Lebewesen, ja, des Menschen mit der gesamten  Schöpfung" (S. 397). Sehr zurecht erinnert Hangartner die heutigen  globalisierten Menschen daran, dass "Harmonie und Wohlstand... nicht  bloss aus Wohlstand und Glück (bestehen), sondern auch aus Dienst und  Gemeinschaft wie das Handeln Jesu Christi zeigte" (S. 397).

Das  alles muss am Ende ganz praktische Folgen haben für das Handeln des  Menschen in dieser Welt und auf dieser allen gemeinsamen Erde: die  sparsame Verwendung der Ressourcen, die konstante Beachtung von  Selbstdisziplin und Einschränkung, die Liebe und Wertschätzung der Erde  und die Sorge um sie, Güterteilung mit den armen Menschen und Ländern,  die Einsicht, dass die Menschen nur Verwalter, nicht Besitzer der Erde  sind. In diesem Sinne sollen die Menschen wieder ein Verhältnis zur  Schöpfung "in Minne", also "in Liebe" entdecken und entfalten. Das  bedeutet auch eine gründliche "Zustände- und Sittenreform des Umgangs  des Menschen" (S. 402) mit Natur und Umwelt, mit der Schöpfung  insgesamt. Erst dann hat die grossartige biblische Vision eines "neuen  Himmels und einer neuen Erde" wieder eine neue Chance!

In  diesem Sinne ist dem Autor P. Hangartner OSB Dank auszusprechen, dass  er den Lesern auf seine Weise solche grundlegenden Einsichten zugänglich  macht mit seiner Studie. Die Kirchgemeinde Altstätten - Hinterforst -  Eichberg und an ihrer Spitze Pfarrer Albert Riederer und das  Seelsorgeteam gratulieren dem Autor zu dieser interessanten  Buchveröffentlichung.

Thomas Schnelling, Pastoralassistent in Altstätten und Hinterforst

Hangartner,  Adam (Guido H.) OSB (2002); Waldethik – Theologisch-ethische  Überlegungen zu Wald und Forstwirtschaft - Eine wissenschaftliche Arbeit  im Bereich der Umwelt- und Sozialethik; München, Herbert Utz-Verlag,  ISBN 3-8316-0207-7. (Vom Verlag veranschlagter Preis: € 64.--)





Freundlicherweise  wurde mir folgende Rezension von Frater Winfried Schwab OSB, Admont,  für das Buch "Waldethik" zur Verfügung gestellt. – Diese Rezension darf  jederzeit verwendet werden. Bei Abdruck der Rezension bitte ich um  Zustellung eines Belegexemplars. Kürzungen und sinngemäße Änderungen  können jederzeit vorgenommen werden. – Mit besten Grüßen, Adam  Hangartner OSB, Kloster, CH - 8840 Einsiedeln.

Rezension Waldethik.

Brauchen  wir eine Ethik des Waldes? Haben Philosophen und Theologen nicht schon  genug mit der Klärung humanethischer Probleme zu tun? Diese Frage kann  sich nur stellen, wer das Buch „Waldethik“ von Adam Hangartner OSB noch  nicht in den Händen gehalten hat. In drei Kapiteln beschäftigt sich der  Autor wirklich umfassend und vor allem interdisziplinär mit Problemen,  die lange Zeit stiefmütterlich behandelt worden sind. Gibt es moralische  Pflichten im Umgang mit einem Forst? Wer trägt die Verantwortung für  den Wald und vor allem wem gegenüber? Theologische Überlegungen werden  ebenso berücksichtigt wie philosophische, wirtschaftliche wie  forstkundliche, historische wie psychosoziale.

Ausgehend  vom Beispiel Österreich zeigt Hangartner zunächst die biologische  Entwicklung der Wälder unter dem Einfluss des Menschen. Bereits im  Mittelalter hatten sie in bestimmten Regionen stark unter Verwüstung  durch Überbeanspruchung bzw. Emissionsschäden zu leiden. Der saure Regen  ist nicht erst in den letzten 30 Jahren zum Problem geworden,  Waldordnungen zum Schutz bereits aus dem 15. Jahrhundert belegen dies  eindrucksvoll. Sodann geht der Autor auf gegenwärtige Nutzungsfragen  ein. Welche Waldformen gibt es, wie sind sie entstanden, welche  Bedeutung haben sie für ökologische Belange? Es folgt ein Abschnitt über  wirtschaftssoziale Fragen der Forstarbeit sowie des Waldeigentums.

Das  zweite Kapitel setzt sich mit theologischen Problemen auseinander. Der  Wald wird als Kulturgut definiert, der als bedeutender Teil der  Schöpfung zu sehen ist. Als wahre Fundgrube erweist sich der Abschnitt  über die Bibel. Der Autor hat es auf sich genommen, alle (!) Textstellen  der Heiligen Schrift, in denen Bäume im weitesten Sinn erwähnt werden,  zu zitieren. Davon ausgehend beschreibt er dann die Positionen der  Kirche in Geschichte und Gegenwart zum Forst. Vielen dürfte es unbekannt  sein, dass sich zuerst und sehr deutlich die Päpste zur Verantwortung  des Menschen der Natur gegenüber äußerten. Bereits 1971, ein Jahr vor  der Studie des Club of Rome, weist Paul VI. auf eine Umweltkrise hin.  Die Benediktiner Eremiten von Camaldoli fordern eine Aufforstung  gerodeten Grundes allerdings bereits im 11. Jahrhundert! Abgerundet wird  der Abschnitt durch einen Vergleich des Naturverständnisses in anderen  Religionen sowie durch Gedanken zur Berufsethik. Von amerikanischen  Forstexperten wurden verschiedene Verhaltensvorschriften (sogenannter  Ehrenkodex) im Umgang mit dem Wald entwickelt, die ausführlich erläutert  werden.

Hat  sich Hangartner in den ersten beiden Kapiteln mit der Geschichte und  dem Ist-Zustand des Forstes auseinandergesetzt, so führt er zuletzt  einen völlig neuen, zukunftsweisenden Begriff in die Diskussion ein: das  „Abgeordnet-Sein“. Der Grundgedanke dabei ist folgender: Der Mensch ist  der Natur nicht über-, nicht gleich-, aber auch nicht untergeordnet.  Vielmehr ist es seine Aufgabe, stellvertretend die Interessen der Natur  wahrzunehmen, eben wie ein parlamentarischer Abgeordneter. Damit dient  er nicht nur der Umwelt, sondern auch sich selbst – und wird so seiner  Verantwortung dem Schöpfer und der Schöpfung gegenüber gerecht.  Hangartner gelingt es mit seinem Ansatz, die Ethik-Diskussion an einem  wichtigen Punkt zu bereichern, weit über die Theologie hinaus. Es bleibt  zu wünschen, dass das Buch „Waldethik“ eine große Verbreitung findet.

ws

Hangartner,  Adam (Guido H.) OSB (2002); Waldethik – Theologisch-ethische  Überlegungen zu Wald und Forstwirtschaft - Eine wissenschaftliche Arbeit  im Bereich der Umwelt- und Sozialethik; München, Herbert Utz-Verlag,  ISBN 3-8316-0207-7. (Vom Verlag veranschlagter Preis: € 64.--)






HEUTE - LAND- UND FORSTARBEIT

Mitteilungsblatt der Steiermärkischen Kammer für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft

53. Jahrgang, Folge 5, Dezember 2003 [Seite 22]

Buchtipp

Waldethik


Im  Sinne der These, dass der Wald viel mehr ist als die Summe seiner  Bäume, regt das bereits im Vorjahr erschienene Buch zu einer ebenso  umfassenden wie gedanklich tief gehenden Auseinandersetzung mit diesem  Wirtschafts-, Kultur- und Schöpfungsgut an.

Autor  Guido H. Hangartner, seines Zeichens Theologe und Angehöriger des  Benediktinerordens, beschäftigt sich interdisziplinär mit dem Thema  Forst, indem er wirtschaftliche wie forstkundliche, historische wie  soziale, ebenso theologische wie philosophische Überlegungen in einen  Zusammenhang stellt.

Vom  Beispiel Österreich ausgehend zeigt Hangartner zunächst die Entwicklung  der Wälder unter dem Einfluss des Menschen auf, gibt in der Folge u. a.  alle relevanten Bibelzitate wieder und beschreibt die Positionen der  Kirche zum Forst in Geschichte und Gegenwart, bis er im Schlussteil die  Ethik-Diskussion mit seinem Ansatz, dass der Mensch die Interessen der  Natur – einem parlamentarischen Abgeordneten gleich – verantwortlich  wahrzunehmen habe, an einem wichtigen Punkt bereichert und belebt.

Landesarbeiterkammer Steiermark

Adam  (Guido H.) Hangartner OSB: „Waldethik – Theologisch-ethische  Überlegungen zu Wald und Forstwirtschaft; eine wissenschaftliche Arbeit  im Bereich der Umwelt- und Sozialethik“. Verlag Herbert Utz, München,  522 Seiten, broschiert, € 64,–.



Widmung & Danksagung

Dieses wissenschaftliche Werk widmet der Autor "der lieben Gnadenmutter vom Forst", zu deren Ehren in seiner Heimatstadt Altstätten die Forstkapelle besteht.
Liebe Gnadenmutter vom Forst, seit  Jahrhunderten haben dich unsere Vorfahren verehrt und in ihren Nöten und  Sorgen angerufen. Du hast dich immer hilfreich und barmherzig erwiesen.  Wir empfehlen dir auch unsere Sorgen: Sei Vorbild unserer Jugend und  mache sie standhaft in den Gefahren der Welt, sei Schützerin unserer  Familien und einige sie in Liebe und Eintracht, sei Fürbitterin aller  Forstleute und erhalte sie im Glauben und in der Treue zu Gott, sei  Mutter und Beschützerin unserer Wälder sowie der ganzen Christenheit und  schenke uns den Frieden!

Der  Autor bedankt sich nebst bei der Patronin dieser Arbeit, der dieses  Werk gewidmet ist, bei Prälat emer. O. Univ.-Prof. DDr. Rudolf Weiler  und bei der ARGE Schöpfungsverantwortung - namentlich bei Baronin Isolde  von Schönstein - für ihre hilfreiche Unterstützung, bei den  Hartmannschwestern von Ober St. Veit in Wien für ihre Gastfreundschaft  währen dreier Jahre, beim emeritierten Abt von Einsiedeln Dr. iur. can.  Georg Holzherr, dem amtierenden Abt von Einsiedeln Lic. psych. Martin  Werlen und dem Novizenmeister von Einsiedeln Dr. phil., Lic. theol.  Gregor Jäggi für die Möglichkeit des zu Ende Führens dieses  wissenschaftlichen Werkes durch ihr Verständnis und das zur Verfügung  stellen der nötigen Zeit, bei Ing. Stefan Makovec für so manchen  hilfreichen Bibliotheksdienst, bei seiner Nichte Steffi Graf für das  Korrekturlesen und bei den vielen Vertretern diverser  Wissenschaftszweige für die jeweils fachkompetente Beratung in  interdisziplinären Fragen. Nicht zuletzt gilt der Dank Herrn Kurt Keller  für die freundliche Bereitstellung seiner Grafiken und der Katholischen  Bibelanstalt GmbH Stuttgart für die Erlaubnis Bibeltexte aus der  Einheitsübersetzung abzudrucken.


Aller Fortschritt ist Derer,die sittlich ganz sind im Lebenswege,

die gehen in der Lehre Gottes;

aller Fortschritt Derer,

die seine Zeugnisse bewahren,

mit ganzem Herzen ihn suchen;

auch wo diese nur ein Unrecht nicht getan haben,

sind sie in seinen Wegen gegangen.

Danken will ich dir mit Herzensgeradheit,

wenn ich die Ordnung deines Rechtes lerne,

deine Gesetze will ich hüten,

verlass mich nicht zu sehr!

[Ps 119,1-3.7-8; Übersetzung: Hirsch, Samson Raphael (1988); 213-218.]
© by Guido H. Hangartner


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